kritische-politik.net: RealPlayer Streams zu wav-Datei; RealPlayer: RM,RAM -> WAV -> MP3
Umleitung von Audio-Strömen in Dateien
Verschiedene Anwendungen greifen mehr oder weniger direkt auf die
Sound-Karte zu, zum Zwecke, daß diese Töne erzeuge. Ein Strom von
Bits und Bytes zieht Richtung Soundkarte und nach Umwandlung in
analoge Signale ins Ohr des Zuhörers.
Manchmal ist es jedoch erwünscht, diese Bits und Bytes in
transportablen Dateien abzulegen. Die hier beschriebene Möglichkeit
eignet sich dazu, RealMedia-Dateien, die normalerweise in Echtzeit mit
dem RealPlayer aus dem Netz abgespielt werden, in MP3 oder OGG Dateien
umzuwandeln.
Die Dateien selber können nur selten aus dem Internet abgespeichert
werden. Keinesfalls soll dazu aufgerufen werden, mit der hier
dargestellten Methode sich in den Besitz urheberrechtlich
geschützter Dateien zu bringen. Zur Problematik siehe
http://kritische-politik.net/anleitung-zur-anonymitaet.htm .
Beispielsweise können Hörstreams von
http://freie-radios.net ,
sofern sie nicht schon als mp3- oder ogg-Dateien vorliegen,
als wav und damit auch als mp3- oder ogg-Dateien auf dem eigenen
Rechner abgespeichert werden, natürlich nur, wenn dies erlaubt ist ;-),
was aber in der Regel wohl bei obiger Internetadresse der Fall ist.
Der Download kann aber technisch bedingt nur in Echtzeit erfolgen,
wie bei Aufnahmen aus dem alten "Dampfradio" ;-).
Voraussetzungen:
- Installiertes LINUX-System. Getestet wurde unter SUSE-8.2.
- Funktionierender Internet-Zugang. 56K-Modem ist ausreichend.
- CPU ab 166 MHz.
- 196 MB Ram Arbeitsspeicher sollte reichen.
- Möglichst viel freier Festplattenplatz (> 1 GB)
Eine 30-minütige RealAudio-Sendung erzeugte eine
300 MB-große wav-Datei.
Download der fertigen Binaries siehe am Ende (1) dieses Textes.
Der Autor hat die Software auf SUSE-Linux 8.2 installiert und
getestet. Da die benötigten Programme relativ pflegeleicht sind,
sollte dies auch auf jedem anderen LINUX-System funktionieren.
Benötigte Software:
1) Sox (Sound eXchange : universeller Tonprobenübersetzer)
Programm und Bibliothek zur Konvertierung von Sounddateien.
Ist wahrscheinlich in den meisten neueren LINUX-Distribution vorhanden und
kann nachinstalliert werden (Bei SUSE mit Yast2 nachinstallieren).
2) trplayer: Ein kommandozeilenorientiertes Abspielprogramm für
rm-Dateien (Audiodateien).
Informationen darüber (englisch) findet man unter:
http://www.linux-speakup.org/trplayer.html
Der Link für den Download befindet sich auf der Seite. Wer die
Binärdatei direkt herunterladen möchte, kann folgenden Link anklicken:
ftp://linux-speakup.org/pub/linux/goodies/trplayer/trplayer-1.2.0.i386-linux-gnu.tar.gz
Entpacken: Entweder mit: tar xzvf trplayer-1.2.0.i386-linux-gnu.tar.gz
- Einloggen als root, z.b. mit: su
Kopieren: cp $PWD/trplayer-version/trplayer /usr/local/bin
3) vsound: Das Herzstück. Mit diesem Programm wird der Sound umgeleitet.
Download von:
http://www.xenoclast.org/vsound/
Für Redhat gibt es rpm- und für Debian deb-Dateien. Der SUSE-Benutzer muss das
Programm aus dem Sourcecode generieren. Dazu muss ein C-Compiler
installiert sein. Möglicherweise werden noch Bibliotheken benötigt,
die jedoch problemlos nachinstalliert werden können.
nach Entpacken (s.o.) wechselt man in das Verzeichnis vsound-version.
Kompilation: ./configure (am Kommandoprompt)
Anschliessend: make
Installation: einloggen als root im selben Verzeichnis
und: make install
Arbeiten mit trplayer und vsound:
Um nun zunächst ein Rohaudiodatei zu erzeugen gibt man auf der
Kommandozeile ein:
vsound -t -f hoerdatei.wav trplayer http://www.beliebige-internetseite/hoerdatei.ram
wav-Dateien können mit irgendeinem Konverter in mp3- oder ogg-Dateien
umgewandelt werden. MP3 z.B. mit bladeenc. timidity kann sowohl ogg-
als auch mp3-Dateien erzeugen.
Anm.: vsound-version steht für die jeweils gerade Aktuelle Version,
also z.B. vsound-0.5.
Epilog: Nachdem ich vsound heruntergeladen hatte, besuchte ich die
Webseite von vsound. Da war folgendes zu lesen (deutsche Übersetzung
B.W.):
"27. Oktober 2002
Obwohl ich vsound über zwei Jahre gepflegt habe, kann ich das nicht
länger, noch kann ich es von dieser Website aus zugänglich machen.
Ich lebe in Australien, welches ein Gesetz (Digital Agenda Bill 2000),
vergleichbar dem DCMA in den USA hat, das die Verbreitung von Geräten
zur Umgehung des Copyright-Schutzes unter Strafe stellt. Ich habe
weder die Zeit, das Geld, noch bin ich geneigt mich zu einer möglichen
Zielscheibe für Klagen von Gesellschaften mit unendlichen rechtlichen
und finanziellen Resourcen zu machen.
Jedoch ist vsound wahrscheinlich von anderen Web-Seiten
erhältlich. Wer es will, sollte das Web durchsuchen. Schickt
mir keine E-Mail, da ich Euch weder damit beliefern kann noch werde.
Erik de Castro Lopo"
Wo soll das alles Enden, wenn es schon gefährlich ist Werkzeuge zu
benutzen, die beim Programmieren von Soundsystemen selbst benötigt
werden. Man könnte ja auch den Hammer verbieten, weil damit Straftaten
verübt werden können.
(1)
DOWNLOAD und INSTALLATION der Binaries von trplayer, vsound, vsound-Bibliothek
für SUSE (getestet mit SUSE 8.2 und 9.0):
Solange in Deutschland nicht allgemeine Werkzeuge verboten sind,
können hier die Binaries für SUSE-8.2 und 9.0 (möglicherweise auch
für neuere Versionen von SUSE) heruntergeladen werden:
trplayer
vsound-Programm
vsound-Bibliothek
Nach Herunterladen zum Beispiel nach /tmp folgende fünf Befehle eingeben:
su
cp /tmp/trplayer /usr/local/bin
cp /tmp/vsound /usr/local/bin
mkdir /usr/local/lib/vsound
cp /tmp/libvsound.so /usr/local/lib/vsound
Achtung: es muß sox installiert sein (bitte mit Yast2 installieren)
Beispiel für Download einer RealPlayer-Datei (hier hoerdatei.ram, bzw. bei
rtsp-Protokoll hoerdatei2.rm und Abspeichern als wav-Datei (hier hoerdatei.wav):
vsound -t -f hoerdatei.wav trplayer http://www.beliebige-internetseite/hoerdatei.ram
oder
vsound -t -f hoerdatei.wav trplayer rtsp://www.beliebige-internetseite2/hoerdatei2.rm
Beispiel Umwandlung der wav-Datei in eine mp3-Datei:
bladeenc hoerdatei.wav hoerdatei.mp3
(bladeenc kann über http://bladeenc.mp3.no heruntergeladen werden.)
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