kritische-politik.net: Die letzten Gefechte
Ein Essay über den Pariser Mai, den Pariser Dezember und das Bündnis für
Arbeit
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In der Geschichte seit 1968 (eigentlich
schon seit dem Zweiten Weltkrieg) sind kritische Theorie der Gesellschaft,
soziale Bewegungen und Gegenkultur immer weiter auseinandergefallen bis zur
völligen Paralyse der Gesellschaftskritik, bei gleichzeitig zunehmender
Reproduktionskrise der bürgerlichen Gesellschaft. Erst die Transformation und
Reformulierung der Gesellschaftskritik jenseits des Warenfetischismus wird eine
Reintegration und neue Durchschlagskraft möglich machen. Sicherlich kann diese
Erneuerung der Kritik heute nicht unvermittelt an das gewerkschaftliche,
warenförmig fixierte Massenbewußtsein herangetragen werden. Aber unter der
Oberfläche der herrschenden Institutionen (Parteien, Gewerkschaften,
Universitäten, Kirchen) könnte die Entfaltung eines Diskurses über das
ğUnmöglicheĞ dennoch möglich sein. Zu viele müssen heute innerhalb der Apparate
selber über die Klinge springen, als daß sich nicht Träger und Vermittler eines
solchen Diskurses finden lassen sollten. Wir brauchen keine wehmütige Erinnerung
an die absteigende Linie der letzten Gefechte des alten Klassenkampfs seit dem
Pariser Mai mehr, wenn wir anfangen können, uns auf das erste Gefecht eines ganz
anderen Mai vorzubereiten.
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